Österreichisches Bundesheer | OKT 85 – MAI 86

Der große Verband Luftraumüberwachung ist im Österreichischen Bundesheer in seiner Form einzigartig und mit keinem anderen Verband vergleichbar. Er stellt sowohl die passive als auch die aktive Luftraumüberwachung sicher und übernimmt damit die einzige permanente Einsatzaufgabe im Inland.

Meine Grundausbildung absolvierte ich im Oktober und November 1985 beim Kommando Luftraumüberwachung mit Sitz in Salzburg (Schwarzenberg-Kaserne, Wals-Siezenheim). Danach wurde ich in die Einsatzzentrale Basisraum (EZB) nach Sankt Johann im Pongau verlegt. Die Einsatzzentrale, umgangssprachlich auch Regierungsbunker genannt, wurde in den Jahren nach 1977 im Kalten Krieg auf Grund der Erfahrungen, die aus den Ereignissen rund um die Nieder-schlagung des Prager Frühlings gezogen wurden, errichtet.

Dazu wurde ein fünfstöckiger Bunker 300 m unter der Erdoberfläche gebaut. Neben dem Herzstück des Luftabwehrsystems Goldhaube waren Räumlichkeiten vorgesehen, in der sowohl die Bundesregierung als auch der Bundespräsident in einem kriegerischen Bedrohungsfall untergebracht werden sollten. Von dort sollten die Regierungsgeschäfte weiter durchgeführt werden. Außerdem waren auch Räume für die Sendeanlagen des ORFvorgesehen. In den 6 Monaten von Dezember 1985 bis Mai 1986 wurde ich dort zum Fernmeldetechniker ausgebildet.

Lange Zeit wurde der Bunker als eines der bestgehüteten Staatsgeheimnisse behandelt. Erst in den letzten Jahren wurde der Bunker auch in der Öffentlichkeit bekannt. Neben der hauptsächlichen Nutzung durch das Bundesheer hat der Bund seit 1982 ein Backupsystem des EDV-Systems des Bundeskanzleramtes eingerichtet.

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Bundesheer – Kommando Luftraumüberwachung